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Idealer Standort für mobile Mischanlage

Firma Godel betreibt auf dem Landfahrerplatz vorübergehend ein Betonwerk für die Großbaustelle Hofmeister in Sindelfingen

50 000 Kubikmeter Beton fließen in das Wohnerlebniszentrum, das Möbel Hofmeister auf dem ehemaligen Sütex-Gelände in Sindelfingen baut. Die Firma Godel hat eigens eine mobile Betonmischanlage in der Nähe der Riesenbaustelle aufgebaut.

Von Werner Held

SINDELFINGEN. Auf der Hofmeister-Baustelle herrscht Hochbetrieb. 150 Mitarbeiter der Firma Baresel und ihrer Subunternehmer sind derzeit damit beschäftigt, dem Neubau Form zu geben, sagt Bauleiter Thomas Polivka. Im Abstand von wenigen Minuten rollen Betonmischer an der Eschenbrünnlestraße vor. Ein Spezialfahrzeug pumpt die graue Masse von den Transportern an den Verarbeitungsort. Arbeiter betonieren die Tiefga-ragendecke. 500 Kubikmeter Beton hat Baresel für diesen Tag bei seinem Zulieferer Godel bestellt. Das sind fast 70 Fahrmischerfuhren. Da zahlt es sich aus, dass die Laster vom Herstellungsort des Betons bis zum Verarbeitungsort nur zwei Minuten fahren müssen. Godel hat auf einem Teil des Landfahrer-Platzes zwischen Autobahn und Leibnizstraße eine mobile Betonmischanlage aufgebaut.

Acht stationäre Mischwerke betreibt Godel im Großraum Stuttgart, sagt Geschäftsführer Stephan Godel. Eines davon steht im Schönaich. Doch das wäre mit der Menge, die bei Hofmeister verbaut wird, an der Kapazitätsgrenze gewesen, sodass in Spitzenzeiten doch noch Baustoff aus einem der Werke in Stuttgart hätte nach Sindelfingen gefahren werden müssen. Und Zeit ist Geld. Es macht einen gewaltigen Unterschied, rechnet Godel vor, ob ein Betontransporter eine „Umlaufzeit“ von anderthalb Stunden hat, wie es in dieser Branche die Regel ist, oder in nur 20 Minuten beladen wird, an die Baustelle fährt, entladen wird und wieder zur Mischanlage zurückkehrt wie in Sindelfingen. Drei bis vier Fahrmischer, erklärt Stephan Godel, reichen, um die 500 Kubikmeter Beton im Pendelverkehr an die Baustelle zu transportieren. Da kann das Unternehmen gut eine eine Million Euro teure mobile Mischanlage in Baustellennähe aufstellen, zehn Monate lang betreiben und dann wieder abbauen. Ab 30 000 Kubikmeter Betonbedarf lohnt sich laut Godel dieser Aufwand. Und das städtische Areal an der Autobahn in Sindelfingen ist für Godels Zwecke ideal, stört die Mischanlage doch dort niemanden.

Die Fahrmischer, die bis zu acht Kubikmetern Beton fassen, sind nicht die einzigen Fahrzeuge, die auf dem Gelände der mobilen Mischanlage herumfuhrwerken. Splitt wird aus dem Steinbruch in Magstadt, Sand aus dem Rheintal bei Karlsruhe herangekarrt und neben dem Betonwerk gelagert. Mit dem Radlader wird das feine Gestein bei Bedarf in die entsprechende Containermulde der Mischanlage gekippt. Zement wird vom Lkw in drei Silos gefüllt, die zusammen mit dem elf Meter hohen Maschinenhaus das Bild der Anlage prägen. Flugasche wird direkt vom Silo-Lkw in die Produktion geblasen. 1800 Kilogramm Splitt und Sand, 350 Kilo Zement, 50 Kilo Flugasche, rund ein Liter Chemie, die Verarbeitbarkeit und Dauerhaftigkeit des Betons begünstigt, und 170 Liter Wasser stecken in einem Kubikmeter Beton. Das Wasser zapft Godel in allernächster Nähe, da direkt am Grundstück eine Revisionsstation der Bodenwasserversorgung steht.

Alle 100 Kubikmeter zieht Godel-Mitarbeiter Athanasios Matsangas eine Probe aus dem Beton. Er gießt einen Quader mit einer Kantenlänge von 15 Zentimetern, der nach 28 Tagen im firmeneigenen Labor auf Druckfestigkeit und bei bestimmten Betonsorten auch auf Wassereindringtiefe hin untersucht wird. Dieser Qualitätsnachweis wird auf der Baustelle auch vom Abnehmer des Baustoffs vollzogen. „Wir liefern insgesamt 4000 bis 5000 Kubikmeter Beton am Tag aus. Da kommen schon einige Proben zusammen“, sagt Stephan Godel.

Waschwasser der Fahrzeuge wird zur Betonherstellung aufbereitet

Mitte September muss der Rohbau für Hofmeister stehen. „Die Größe des Vorhabens und die Kürze der Bauzeit stellen schon eine besondere Herausforderung dar“, räumt Baresel-Bauleiter Thomas Polivka ein. Sieben Kräne stehen auf der Baustelle. Und angeliefert und verarbeitet wird ja nicht nur Beton. Um die logistischen und organisatorischen Herausforderungen in den Griff zu bekommen, hat Baresel den Baukomplex in vier Abschnitte eingeteilt, an denen jeweils unabhängig von den anderen gearbeitet werden kann.

Obwohl am Morgen die Betonpumpe auf der Baustelle vorübergehend streikte, ist Stephan Godel guter Dinge, dass die bestellte Betonmenge bis zum Abend verbaut werden kann. „40 bis 50 Kubikmeter Einbau pro Stunde sind zu schaffen“, sagt er. Die Fuhren rollen seit 5 Uhr morgens. Wenn’s nottut, klotzen die Männer vom Bau auch mal bis 20 oder 21 Uhr ran. Dann allerdings müssen die Betonmischer noch abgespritzt werden. Das Waschwasser wird in einer Bodenmulde gesammelt, in ein Fahrzeug gepumpt und auf der stationären Anlage in Schönaich so aufbereitet, dass es für die Betonproduktion genutzt werden kann.

Wenn der 50 000-Kubikmeter-Auftrag in Sindelfingen abgearbeitet ist, packt Godel die mobile Betonmischanlage wieder auf Tieflader und Lkw und karrt sie an die nächste Einsatzstelle. Fünf- bis zehnmal hält sie einen Ortswechsel durch, dann ist sie – zumindest für Einsätze in Europa – am Ende.

Quelle: „KREISZEITUNG Böblinger Bote“